Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
Die gesundheitliche Versorgung allgemein und im Besonderen die ambulante Ärztliche Versorgung durch Hausärzte (und Fachärzte) hat sich dramatisch verschlechtert und wird sich leider weiterhin verschlechtern. Die Hintergründe sind vielfältig und lassen sich auf einer DINA4-Seite nicht umfassend darstellen. Grundproblem bleibt das Versprechen der Politik und der Krankenkassen, dass für die umfassende Patientenversorgung (24h tgl. und 7 Tage die Woche) sowohl ausreichend Ärzte, Praxismitarbeiter, Notfallpraxen, Krankenhäuser und Rettungsdienste da seien und ausreichend finanziert werden. Dafür werden dann z.B. fiktive und nicht belegte Einkommenserlöse der Praxen in den Raum gestellt, die das untermauern sollen. Diese Zahlen (z.B. Praxisgewinne weit >200.000€ wie unser Gesundheitsminister behauptet) treffen auf die meisten Hausarztpraxen nicht zu – ich hatte in 16 Jahren noch nie einen Gewinn >150.000€ vor Steuern + Sozialabgaben). Wahrscheinlich habe ich den falschen Praxisstandort oder die falsche Fachrichtung oder mache eine falsche, weil zu patientenzentrierte Medizin ….
Fakt ist leider
1.) unsere Praxismitarbeiterinnen werden trotz ihres ausdauernden Einsatzes (auch in der Coronapandemie) im Vergleich zu den anderen Berufsgruppen (z.B. in Krankenhäusern oder Verwaltungen der Krankenkassen usw.) unterbezahlt. Es wird zunehmend schwierig bis unmöglich ausscheidendes Personal adäquat zu ersetzen. Übertarifliche Bezahlung in einem gedeckelten System (ich kann meine Erlöse nicht beliebig ausweiten – Mehrarbeit durch viele Patientenkontakte führen bei Quartalsflatrates nicht zu mehr Erlösen sondern zu sinkenden Stundenlöhnen) führt zu weiter sinkenden Einnahmen und reduziert meinen Stundenlohn weiter.
Weitere Infos zu den Ärzteprotesten und den Forderungen finden Sie auf den Homepages www.aerzteproteste.de und www.praxenkollaps.info